Fiete! Was soll das?

Fiete ist ein echter norddeutscher Kater, der scheinbar allerhand Blödsinn in seinem kleinen Kopf hat und dessen Leben einen ganzen Instagram-Kanal füllt.

Aufgezeichnet von Frank Schümann

„Fiete, was soll das?“ Die Stimme meiner Mensch-Frau ist scharf und schneidend. Ich frage mich immer, was sie damit bezweckt? Ich meine, wie soll ich denn darauf antworten? Sie sollte doch selbst wissen, dass ich das nicht kann… Und warum regt sie sich überhaupt wieder auf? Na gut, ich war auf dem, was die Menschen Esszimmertisch nennen, und habe an dem geleckt, wozu man Butter sagt – aber hey, liebe Leute, erstens schmeckt das gut und zweitens: warum steht das denn da noch? Selber schuld, möchte man meinen!

Ein Kater

Die Welt ist schon schön – es gibt so viel zu entdecken! Foto: Guido Menker

Aber Entschuldigung, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt! Moin, Fiete hier! Geboren wurde ich im Frühling in Bruchhausen-Vilsen, wo ich als kleines Kater-Kitten die ersten Monate verbrachte – im Beisein meiner Mama, einer prächtigen Main-Coon-Katze, der Papa, eine männliche Hauskatze, hatte sich verdünnisiert. Im Mai bin ich dann in Bremen gelandet – bei meiner Mensch-Frau und meinem Mensch-Mann, die sich gut um mich kümmern. Beziehungsweise: um die ich mich gut kümmere! Denn – diese Frage muss schon erlaubt sein – was wären diese beiden denn ohne mich? Na gut, sie geben mir Futter und Wasser, was schon ganz nützlich ist; aber wenn ich sie nicht permanent bespaßen würde, hätte ihr Leben doch gar keinen Sinn!

Der Mensch-Mann mit rotem Kopf

Zum Beispiel mein Mensch-Mann: Der sitzt andauernd an diesem komischen Ding, das er Computer nennt; schaut furchtbar konzentriert und starr auf diesen Bildschirm, Minute um Minute, Stunde und Stunde, und schreibt! Wenn ich ihn nicht ab und an ärgern würde, in den Zeh beißen, diese Maus (Maus!) runterschmeißen oder versuchen würde, an den Kabeln zu knabbern – das wäre doch toootal langweilig, oder? Okay, dass die Kabel für mich nicht ganz so gut sind, habe ich mittlerweile kapiert – aber Spaß macht es trotzdem! Und es ist lustig zu sehen, wenn mein Mensch-Mann plötzlich von seinem Stuhl aufspringt, ganz rot im Gesicht wird und schimpft; er jagt mich dann gerne mal die Treppe runter durch die Wohnung – wobei doch eh klar ist, dass er mich nicht kriegt! Aber ich sage mir dann immer, ich habe ihm etwas Gutes getan; so bewegt er sich wenigstens ein bisschen!

Ein Kater unter einer Couch.

Ich kriege Eure Zehen, aber Ihr kriegt mich nicht! Foto: Frank Schümann

Wassergläser umstoßen

Oder die Mensch-Frau: Wenn sie von der Arbeit kommt, nimmt sie mich gerne in die Arme. Manchmal finde ich das gut, manchmal will ich aber auch weg. „Ich bin stärker als Du“, sagt sie dann lachend – aber das stimmt gar nicht, es ist ein leichtes für mich, mich aus ihren Armen zu winden und wegzulaufen. Ab und zu löst sich dann ein Faden aus ihrem Pullover oder ihrer Strickjacke, während ich schon wieder gucke, welchen schönen Blödsinn ich als Nächstes machen kann – Wassergläser umstoßen zum Beispiel, das macht besonders viel Spaß. Dann schimpfen sie wieder, meine Menschen; aber das stört mich nicht. Ich bin ja ohnehin schneller. Und wie gesagt: So haben sie wenigstens eine Aufgabe! Der Mensch-Mann sagt dann häufig, so einen frechen Kater habe er noch nie gehabt – aber ich bin überzeugt davon, dass er das eigentlich ganz gerne mag!

Wenn ich an Beinen hänge

So ein Kater-Leben ist ja auch wunderbar: ach, wie liebe ich es, aus dem Halbdunkel heraus von hinten auf die Beine meiner Menschen zu springen, wenn sie so gar nicht damit rechnen! Wie sie sich dann immer erschrecken und ärgern, herrlich!

Ein Kater.

Ich bin frech, findet Ihr? Sehe ich nicht so! Foto: Maike Rentzsch

Ansonsten bin ich einfach immer dabei, egal, was sie machen! Gerade hat der Mensch-Mann meine Eindrücke zusammengefasst und den Text der Mensch-Frau vorgelesen – und die sagte ganz aufgeregt: „Guck mal, der Fiete, der hört zu!“ Und was soll ich Euch sagen: Das stimmt! Ganz konzentriert habe ich das gemacht, und meistens bin ich dann auch ganz zufrieden, in diesem Fall auch! Was denkt Ihr denn? Dass ich ihnen die Texte unzensiert durchgehen lasse? Nee, nee, Freunde!

Auf die Menschen aufpassen

So ist das mit meinen beiden Menschen – aber insgesamt sind sie ganz lieb und ich fühle mich sehr wohl bei ihnen. Und wie gesagt, einer muss ja auf sie aufpassen. Wenn ich abends auf einem meiner Kratzbäume in der Nähe meiner Menschen sitze, dann sind sie ganz selig und glücklich. Und was soll ich Euch sagen: Ich bin es auch!

Bis bald mal wieder, Euer Fiete

Fiete auf Instagram

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