Papierkram als Passion

Nele Hoth arbeitet als virtuelle und mobile Assistentin. Seit 2021 bietet die Sykerin Unternehmerinnen ihren Büroservice an.

Von Daniela Krause

Woran andere häufig verzweifeln, fällt Nele Hoth leicht und macht ihr sogar Spaß. Die Rede ist von Büroarbeit, sprich Organisation, Planung, Erstellung von Präsentationen, Vorbereitung von Vorträgen, Nachbereitung von Coachings oder vorbereitender Buchhaltung. Kurz: allem, was mit der Selbstständigkeit an Papierkram anfällt. Als virtuelle und mobile Assistentin hat sie sich darauf spezialisiert, Unternehmerinnen bei genau diesen Aufgaben zu unterstützen.

Ich möchte Unternehmerinnen dabei helfen, ihr Wissen online zu vermarkten.

„Ich nehme meinen Kundinnen ab, was sie ausbremst. Auf diese Weise gewinnen sie Zeit, um sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und ihre Ziele voranzubringen“, sagt Nele Hoth. In der Zusammenarbeit möchte sie sich nicht als „Externe“, sondern als Teammitglied verstanden wissen, als „mitdenkende Assistentin“, die Frauen mit ihren Ideen beflügeln und aktiv begleiten will.

Im Netz auf die virtuelle Assistenz gestoßen

Die gelernte Bürokauffrau war fünf Jahre lang als Assistentin der Geschäftsleitung und im Officemanagement in der Automobilbranche tätig. Dann kamen der erste Corona-Lockdown, die Kurzarbeit und der zeitweise geschlossene Kindergarten. „Da habe ich gemerkt, selbst im Homeoffice bin ich in dieser Situation nicht so flexibel, wie gedacht.“

Wie so viele Menschen in dieser Phase, stellte sich Nele Hoth im Spagat zwischen Familie und Job die Frage, wo die Reise hingehen solle. Sie beschloss zunächst, ihr Wissen zu festigen und sich breiter aufzustellen. Im Jahr 2021 legte sie bei der Industrie- und Handelskammer ihre Prüfung zur Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation ab. „Im Netz bin ich auf die virtuelle Assistenz gestoßen, etwas, das in den USA schon seit Jahren gang und gäbe ist.“ Ein Mentorenprogramm half ihr beim Sprung in die Selbstständigkeit.

Die Sykerin Nele Hoth hat eine Mission: Unternehmerinnen Zeit und Luft für ihre Kernaufgaben und Ziele verschaffen. Foto: Nele Hoth

Klassische Backoffice-Aufgaben

Da manche mit dem Begriff „virtuelle Assistenz“ weniger anfangen können, beschreibt Nele Hoth ihr Angebot lieber als Büroservice. „Das ist geläufiger.“ Das Gros ihrer Arbeit umfasst die klassischen Backoffice-Aufgaben wie E-Mail-Management, Kundensupport, Terminvereinbarungen oder die Überwachung von Fristen. „Die Kundinnen bekommen mit der Zeit ein immer besseres Gefühl dafür, welche Aufgaben sie abgeben möchten. Auf diese Weise wächst unsere Zusammenarbeit.“

Dabei sehen sich beide Parteien nicht nur auf dem Bildschirm in der Zoom-Konferenz, sondern auch mal im realen Leben. „Bei Bedarf fahre ich zu meinen Kundinnen ins Büro. Denn auch wenn wir online inzwischen in Echtzeit gemeinsam an Dokumenten arbeiten können, schätze ich den persönlichen Kontakt sehr“, sagt Nele Hoth. Was ihr besonders liegt: Prozessketten entwickeln und strukturiert einführen. „Das ist genau mein Ding.“

Netzwerke bauen auf anderen Wegen

An ihr erstes Treffen mit dem Unternehmerinnen-Netzwerk FairNet Weyhe kann sich die Sykerin noch genau erinnern. „Das war am 2. August 2021, dem ersten Werktag meiner Selbstständigkeit“, erzählt sie. „Für mich war immer klar, dass ich nicht der Mensch bin, der auf Instagram in die Kamera quasselt, um Follower zu gewinnen“, begründet sie ihren Eintritt.

„Ich wollte mir mein Netzwerk auf andere Art aufbauen.“ Bei FairNet fühlte sie sich von Anfang an wohl. „Ich mag den Austausch auf Augenhöhe.“ Ihr Know-how im Bereich der Digitalisierung nutzt sie längst nicht nur, um Frauen in Sachen Büroarbeit unter die Arme zu greifen. „Ich möchte Unternehmerinnen dabei helfen, ihr Wissen online zu vermarkten.“ Zu diesem Zweck erstellt sie für ihre Kundinnen innerhalb von drei Wochen verkaufsbereite Online-Kurse und unterstützt sie bei deren Einführung und auch langfristig.

Analoge Momente

Nele Hoth ist beruflich wie privat fasziniert von den Möglichkeiten der Digitalisierung, dennoch gibt es Momente, in denen sie gerne auf Technik verzichtet, beispielsweise, wenn sie entspannen möchte. „Ich liebe es, spazieren zu gehen“, erzählt die 33-Jährige. Außerdem freut sie sich, wenn mal keine Termine im Kalender stehen. „Dann schnappe ich mir ein gutes Buch und genieße die Ruhe.“

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