Laut Angaben des Bundesministerium für Gesundheit hat jeder Dritte in der Altersgruppe der 16- bis 70-Jährigen in Deutschland in den letzten 12 Monaten bei mindestens einem Glücksspiel um Geld gespielt. Das klingt vielleicht viel, erklärt sich aber, wenn man bedenkt, dass auch Sportwetten zu den Glücksspielen zählen. Die Glücksspiel Behörde (GGL) vermeldet, dass der Anteil an Sporwetten am deutschen Glücksspielmarkt im Jahr 2021 insgesamt 13,2 % ausmachte. Ein stetig wachsender und lukrativer Markt, der vor allem bei populären Sportarten wie Fußball sehr präsent ist. Was für viele Fans und Sportbegeisterte ein bloßer Zeitverteib ist, entwickelt sich bei anderen schleichend zu einer Sucht, die oftmals lange im Verborgenen bleibt.

Bei all der Vorfreude auf die Fußball Europameisterschaft im eigenen Land gehen wir der Frage nach, wie stark die Spielsucht unter Sportwetten verbreitet ist und was dagegen zu tun ist. Wir sind im Interview mit Timo Nobis, dem stellvertretenden Vorsitzenden vom Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht. Der Bremer ist selbst Betroffener und verbrachte bis vor sieben Jahren viele Stunden in Spielhallen. Warum er deshalb unter anderem den Verein „Glücksspielfrei“ gegründet hat und was die besonderen Fallstricke bei Sportwetten sind, erzählt er uns im Interview:

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Das Interview ist ebenfalls als Podcast-Folge verfügbar:

Sportwetten, vor allem in der Fußball Bundesliga, sind weitverbreitet und gesellschaftlich anerkannt. Das kann unter anderem daran liegen, weil vermehrt auch bekannte Gesichter aus der Sportbranche für bekannte Wettanbieter Werbung machen. Fraglich, ob das auch im Hinblick auf ein junges Publikum vorbildlich ist. Auf Nachfrage der Nordwest Reportagen bei eben solchen Prominenten, auch aus der Bremer Region, erhielten wir leider bislang keine Stellungnahme dazu.

Weitere Infos und Hilfe für Betroffene und Angehörige von Glücksspielsucht gibt es auf der Homepage des Vereins: www.gluecksspielfrei.de