Broksen Bouncers: Dart-Pfeile werfen hat viel mit dem Kopf zu tun

Dart boomt in Deutschland. Es gibt immer mehr Vereine, die an einem Ligabetrieb teilnehmen.

Von Andree Wächter

Die Dartspieler der Broksen Bouncers starten erstmals mit drei Mannschaften in die neue Saison der Dartliga Nienburg. Sie läuft seit Ende August und dauert bis zum Frühjahr. Dass die Bouncers drei Teams stellen können, liegt am Mitgliederzuwachs. „Wir haben um die 20 Aktive“, sagt Teamleader Sascha Mendel. Die Spieler treffen sich jeden Donnerstag, um 19 Uhr im „Schlossstübchen“ in Bruchhausen-Vilsen. Dort ist auch ihre Spielstätte für ihre Heimspiele.

Die Dartliga Nienburg ist seit 35 Jahren eine Spaßliga. Trotzdem spielen sie nach den internationalen Regeln, meint: 501 double out. Jeder Spieler startet mit 501 Punkten. Das Leg (drei Legs = ein Satz) gewinnt der Spieler, der zuerst bei null angekommen ist. Allerdings muss der letzte Pfeil im äußeren Ring der Dartscheibe stecken bleiben. Diese Felder bedeuten doppelte Punktezahl.

Dart: Spielen mit den besten Deutschlands

Inzwischen haben auch Spitzenspieler den Liga- und Pokalwettbewerb der Dartliga Nienburg für sich entdeckt. Bei dem Training unter Wettkampfbedingungen taucht auf einmal Jannes Bremermann auf, so Mendel. Der 21-Jährige aus Drebber gehört zum Nationalmannschaftskader und ist eine der deutschen Dartshoffnungen.

Auch wenn es eine Spaßliga ist, so ist das Setting im „Schlossstübchen“ in den vergangenen Jahren weiter professionalisiert worden. Neben den drei Boards hängt ein Tablet an der Wand. Dort tippen die Spieler ihre Punktezahl ein. Über große Flatscreens können Zuschauer den aktuellen Punktestand verfolgen.

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Seit rund einem Jahr spielt Sabrina Emshoff bei den Broksen Bouncers. In der kommenden Saison ist sie der Captain der dritten Mannschaft. „Ich spiele aus Freude am Sport“, sagt sie zur Motivation. Und weiter: „Beim Dart kann ich herunterfahren und mich entspannen.“ Auch wenn Pfeile werfen so einfach aussieht, ergänzt Sascha Mendel: „Es ist ein Kopfsport mit viel Konzentration.“

Sabrina Emshoff

Sabrina Emshoff spielt bei den Broksen Bouncers.  Fotos: Wächter

Auch wenn der Dart-Hype erst wieder rund um die WM im Dezember und Januar ausbricht, so werfen immer mehr Frauen und Männer Pfeile. Deutlich wird dies an der gestiegenen Zahl an Spielern und Mannschaften. In immer mehr Orten gibt es Dartclubs. Die Sportler wollen sich auch im Wettkampf messen. Daher hat die Dartliga Nienburg inzwischen sechs Spielklassen. Die Broksen Bouncers treten an in der 1., 4. und 6. Liga. „Der Aufstieg in die 1. Liga war knapp“, sagt Mendel. „Wir haben mehrfach gesagt, dass das wohl nichts mehr wird.“ Am Ende hat es doch für die erste Mannschaft gereicht. Mit 22:14 Punkten hatten sie zwei mehr als die drittplatzierten Dart Devils 2 aus Glissen.

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Eine Regel hat bei den Broksen Bouncers weiterhin bestand: Bei einer geworfenen 26 muss man ein paar Cent in ein Sparschwein werfen. „Wir haben noch keinen passenden Zeitpunkt zum Schlachten gefunden“, sagt Sascha Mendel.

Zum Hintergrund: Bereits vor drei Jahren kündigte Mendel an, das Geld als Zuschuss für eine Clubfahrt auszugeben. In der Zeit bis heute ist das Sparschwein noch „fetter“ geworden. Warum muss bei einer 26 gezahlt werden? Die Antwort liegt in der Anordnung der Felder auf einer Dartscheibe. Auf „12 Uhr“ liegt die 20, die Nachbarfelder sind die 5 und die 1.

Wenn man seine drei Pfeile so wirft, dass sie in diesen Feldern stecken bleiben, hat man in Summe eine 26 geworfen, auch als Bed and Breakfast genannt. Hintergrund: Es handelt sich dabei um den früheren Standardpreis (26 Pence) für ein Frühstück in einem Gasthaus. Es gibt noch weitere Bezeichnungen für die 26: Chips oder Murphy. 26 ist bei einem Dart-Turnier eine schlechte Punktausbeute. Die Höchstpunktzahl ist 180.