Zuversicht mit Gottesglauben
Bist Du gläubig? Diese Frage beantwortet unser Autor stets mit „Ja!“. Gottglaube gehört für ihn zum Alltag – und wenn es nur ein bisschen ist. Buschmanns Kosmos zu Ostern.
Von Ulf Buschmann
Ich engagiere mich in meiner Kirchengemeinde Aumund-Vegesack. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und der Datenschutz sind meine beiden Hauptaufgaben. Ganz irdische Dinge also. Aber es kommt durchaus vor, dass mich Menschen fragen, ob ich denn auch gläubig sei. Meine Antwort ist stets „Ja!“. Ob ich jeden Sonntag zum Gottesdienst gehe? Nein. Aber immer dann, wenn ich für unsere Stadtkirche Vegesack als Lektor oder Küster eingeteilt bin.
Wer glaubt, muss nicht jede Woche den Gottesdienst besuchen. Für mich persönlich ist es das Wichtigste, meinen Glauben im Alltag zu leben. Es sind nicht die großen Gesten, es sind die kleinen: Menschen ein Lächeln schenken, Obdachlosen auch mal einen Euro zu geben, meinen Nächsten beim Lösen einer Aufgabe zu helfen.
Zweifel und Ängste
Glauben ist für mich aber auch, mit meinen Zweifeln und Ängsten umzugehen. Auch wenn es mir hin und wieder schwerfällt: Ich versuche, mich diesen zu stellen. Ich bete, ich halte Zwiesprache mit ihr oder gehe einfach mal auf den Friedhof, setzte mich ans Urnenfeld, spreche und bete mit meinen Eltern. Das gibt mir Kraft und ich kann im übertragenen Sinne Anlauf zum Überwinden meiner Zweifel und Ängste nehmen. Das Sprichwort „Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott!“ hat für mich große Bedeutung. Nur etwas anders interpretiert: Gott und mein Glaube geben mir die Kraft.
Ein konkretes Beispiel für den Alltag ist mein Beruf: Die Lage als freiberuflicher Journalist ist in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. Viele Kolleginnen und Kollegen haben den Beruf entweder an den Nagel gehängt oder in eine Festanstellung gewechselt. „Frei arbeiten könnte ich nicht“, bekomme ich gerade von Redakteuren zu hören, „wie machst Du das?“ Meine Antwort ist immer die gleiche: Außer angemessene Honorare zu kalkulieren und zu verhandeln gehört eine Portion Gottglaube dazu. Darüber gibt es eine ganze Reihe bestärkender Worte in der Bibel.
Apropos: Zu meinem Glauben gehört auch, dass ich nicht regelmäßig darin lese. Psalmen und Botschaften haben für mich zwar eine große Bedeutung. Doch ich lasse diese anders an mich heran. Wenn ich Lektorendienst habe und den Bibeltext lese, fallen mir die Worte zu. Nicht sofort, aber mit der Zeit.