Das hatten wir so mit keiner anderen Band

Matt und Basti wissen, wie sie Kinder und Eltern begeistern. Mit ihren Liedern touren sie von einer regionalen Veranstaltung zur nächsten.

Von Daniela Krause

Ihre Fans kennen Matthias Pique und Sebastian Astor unter dem Namen „Matt und Basti“ . Die beiden haben schon auf vielen kleinen und großen Veranstaltungen in der Region das Publikum zum Singen, Klatschen und Tanzen gebracht. Zuletzt waren sie unter anderem bei den Brinkumer 3-Days, beim Rügenwalder Sommerfest in Bad Zwischenahn und beim Drachenfest in Lemwerder.

Sie sind beide gelernte Erzieher und kennen sich schon seit einer halben Ewigkeit. Wann haben Sie gemerkt, dass Sie musikalisch gut zusammenpassen?

Matthias Pique: Ich glaube, wir standen das erste Mal im Jugendhaus Syke gemeinsam auf der Bühne mit unserer ersten Punkrockband und haben schon da gemerkt, dass es schön ist, zusammen Musik zu machen. Aktuell spielen wir beide parallel zu „Matt und Basti“ in der Metal-Band „Mizanthrop“ E-Gitarre und ich stehe bei „Mörser“ am Bass.
Sebastian Astor: Unter anderem haben wir damals auch in der Gutsscheune Varrel gespielt. Da wollte meine Mutter uns hinbringen, ist dann aber nach Varel an die Nordseeküste gefahren (lacht). Aber das ist eine andere Geschichte.
Die Musik hat uns auf jeden Fall schon früh zusammengeführt. Und obwohl es zwei ganz unterschiedliche Projekte sind, ergänzt sich das Kinderlieder machen sehr gut mit der Metal-Musik mit ihrem wesentlich energischeren Flow. Das ist für uns ein super Ausgleich und ein Ventil für Alltagsstress, um auch nochmal eine wilde Seite ausleben zu können. Inzwischen sind wir wie ein altes Ehepaar auf der Bühne und wissen genau, wenn der eine das macht, passiert als nächstes das.
Matthias Pique: Wir haben zwei unterschiedliche Kanäle und zwei Extreme, die wir als Musiker bedienen dürfen: Wenn wir traurig oder wütend sind, machen wir einen heftigen Metal-Song, um den Output zu haben. Und die Kinderlieder sind dann eher leicht und fröhlich gesinnt.

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Haben Sie denn, abgesehen von der Musik, noch andere gemeinsame Aktivitäten?

Sebastian Astor: Wir spielen ganz gerne mal Videospiele zusammen – das geht auch online. Ansonsten sind wir beide verheiratet, haben Familie, ein Haus und einen Vollzeitjob. Und durch die Musik verbringen wir tatsächlich schon viel Zeit miteinander mit Proben und Konzerten. Wir wollten aber mal einen Kite-Surfing-Kurs machen und hätten auch Bock mal wieder Winterurlaub zusammen zu machen. Das steht noch auf der Liste…

Sie haben beide jeweils zwei Kinder – hören die gerne Ihre Musik oder eher ganz was anderes?

Matthias Pique: Also meine Tochter hört mit ihren zehn Jahren inzwischen andere Musik. Mein kleiner Sohn singt manchmal mit. Die finden es schon cool, dass der Papa bei „Matt und Basti“ ist, kennen die Lieder, aber hören sie jetzt nicht jeden Tag rauf und runter.
Sebastian Astor: Bei uns ist es ähnlich: Meine Tochter ist jetzt elf und es ist nicht so ihre favorisierte Musik. Sie kommt trotzdem manchmal ganz gerne mit zu Konzerten, hat auch schon mal unser Merch verkauft. Mein Sohn mag nicht so gerne Veranstaltungen mit vielen Menschen, hört und singt die Lieder aber gerne zu Hause.

Matt und Basti heißen mit bürgerlichem Namen Matthias Pique (rechts) und Sebastian Astor. Foto: Matt und Basti

Anfang Februar haben Sie in der Kesselhalle im Schlachthof gespielt und sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Dann hatten Sie unter anderem im Sommer einen erneuten Auftritt bei der Breminale. An welchem Ort, der bislang noch nicht auf der Tourliste steht, würden Sie gerne mal auftreten und warum gerade dort?

Matthias Pique: Mir fällt dazu eine lustige Geschichte ein: Als wir auf der Breminale gespielt haben, meinten die Veranstalter: Ihr müsstet mal auf ein großes Metal-Festival und mit den Leuten da Bewegungslieder machen. Das würde bestimmt super funktionieren mit der Crowd. Sowas wäre auf jeden Fall interessant. Aber die Kesselhalle war schon ein guter, großer Veranstaltungsort. Als Music-Act ist das cool, dort auftreten zu können.
Sebastian Astor: Ja, da war echt gut was los! Ansonsten: vielleicht mal das Pier 2 vollmachen?! Oder eine schöne große Bühne draußen… Wir brauchen immer viel Platz zum Bewegen.
Matthias Pique: Ja, ein großes Festival wäre abgefahren, wenn es da thematisch gut reinpasst.

Apropos reinpassen: Für die Bremer Stadtreinigung haben Sie das Lied „Ab in die Tonne“ geschrieben, indem Sie erklären, welcher Müll in welche Tonne gehört und wie wichtig es ist, sich für die Umwelt einzusetzen. Wie kommt der Song bei den Kindern an?

Sebastian Astor: Letztes Jahr hatten wir mit dem Song auf der Breminale Premiere und er kam gut an. Da kam auch das Video frisch raus, das wir im Warwer Sand mit einem professionellen Filmteam drehen durften. Den Song findet man auf allen Musik-Streaming-Plattformen oder bei YouTube.
Matthias Pique: Ja, ein großes Festival wäre abgefahren, wenn es da thematisch gut reinpasst.

Der Song ist perfekt, um damit in Kindergärten oder Schulen zu gehen, wenn das Thema Müllvermeidung und -trennung dort behandelt wird…

Matthias Pique: Es gibt sogar einen Bildungskoffer für Bremen, den sich Einrichtungen ausleihen können und auch das Notenmaterial zu dem Lied.

Sie haben inzwischen sehr viele Konzerte gespielt. Zählen Sie noch mit?

Matthias Pique: Wir haben tatsächlich auf unserer Homepage ein vollständiges Archiv all unserer bisherigen Auftritte. Unser erstes Konzert war „Quelle des Lebens“ in Barrien im Jahr 2013. Es waren wirklich schon sehr viele Auftritte, und es kommen viele Anfragen.

Die Kinderliedermacher Matt und Basti animieren mit ihren Songs zum Mitmachen. Foto: Matt und Basti

Geht denn, wenn man so viele Konzerte spielt, auch mal was richtig in die Hose?

Sebastian Astor: Da gibt es durchaus Momente, die erinnerungswürdig sind. Es gab schon totale Aussetzer.
Matthias Pique: (lacht) Zum Beispiel, dass man auf der Gitarre auf einmal einen völlig anderen Rhythmus spielt, und der andere steigt mit ein – und wir finden nicht wieder zurück. Oder man vergreift sich in der Tonhöhe und wundert sich, dass man auf einmal viel höher singen muss.
Sebastian Astor: Ja, sowas passiert. Wir haben das dann echt das ganze Lied so durchgezogen, weil wir da nicht mehr rausgekommen sind. Die Leute haben trotzdem super mitgemacht!
Matthias Pique: Wir haben mittlerweile viele Automatismen drin, wenn wir unser Programm abliefern. Und es funktioniert immer. Das ist das Schöne dabei.

Haben Sie Vorbilder in Sachen Kinderlieder oder machen Sie lieber ihr eigenes Ding?

Sebastian Astor: Unser eigenes Ding zu machen war und ist auf jeden Fall unser Anspruch. Unsere Skills als Erzieher nutzen wir gerne, um Kinderlieder zu begleiten, auch welche, die man aus seiner eigenen Kindheit kennt. Unter den Liedern sind Evergreens, die haben ihre Daseinsberechtigung, sind aber auch sehr klassisch. Unsere Lieder sind schon ein bisschen moderner und schmissiger. Wir halten sie einfach, aber sie sollten immer einen Groove haben, mit dem man gut eine Live-Show bedienen kann und alle Spaß dran haben.

Diese Aufnahme entstand bei einem besonderen Auftritt unter freiem Himmel in der Wolfsschlucht in Syke. Foto: Matt und Basti

Was haben Sie musikalisch als nächstes geplant?

Sebastian Astor: Wir wollen uns jetzt ans dritte Album setzen und haben schon Probeaufnahmen von ersten Songs gemacht. Da möchten wir gerne mal ein anderes Setting wählen, weil wir immer ganz klassisch die Gitarre und die Cajon (Kistentrommel) hatten, soll es jetzt auch mal Lieder mit Bass, Gitarre und Schlagzeug geben.
Matthias Pique: Wir haben da so einiges vor. Aber das ist eher noch Top Secret.

Welche Erfahrung hätten Sie ohne „Matt und Basti“ wahrscheinlich nie gemacht?

Matthias Pique: Wenn wir zurückschauen, auf alles was wir als „Matt und Basti“ schon erlebt haben, können wir sagen, dass es unsere erfolgreichste Band ist, die wir jemals hatten – mit dem größtmöglichen Feedback und auch vom Bekanntheitsgrad her. Wir haben uns ein Standing erarbeitet, die Leute kennen uns – das ist ein tolles Gefühl. Schön ist auch die ganze Live-Erfahrung, die wir gemeinsam gesammelt haben. Ich erinnere mich zum Beispiel noch an das Bremer Lichtermeer und unseren Laterne-Song: Als wir aufgehört haben zu spielen und alle weitergesungen haben. Da hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper! Dann wäre da die gemeinsame Zeit, die wir hatten, das Kinderliederbuch, das wir rausgebracht haben…
Sebastian Astor: Die Aufnahmen zu den beiden Alben waren auch irre lustig! Das war eine tolle Zeit! Es ist spannend, wie sich alles entwickelt und welchen Fortbestand es hat. Wir mussten zum Glück nie Klinken putzen, es läuft wie ein Schneeballsystem. Wir haben schon in so vielen coolen Locations und Settings zusammengespielt. Das hatten wir so mit noch keiner anderen Band.

Mehr von Matt und Basti

Als nächstes spielen Matt und Basti am Sonnabend, 14. September 2024, um 15 Uhr in der Kita Neddernfeld in Weyhe. Am Sonntag, 15. September ab 15 Uhr treten sie bei der Veranstaltung „50 Jahre Stuhr – Ortsteil Brinkum“ auf. Alle weiteren Tourdaten, Videos und mehr Infos über Matt und Basti gibt es unter www.mattundbasti.de

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