Im Netz statt auf der Bühne

Das traditionelle „Burning Christmas“ der Afterburner fällt in diesem Jahr wegen Corona aus. Dafür gibt es ein „Re-Live“ als Premierenstream auf Youtube.

Von Ulf Buschmann

Es gibt Menschen in Osterholz-Scharmbeck und umzu, die am zweiten Weihnachtstag nur einem entgegenfiebern: ihrem „Burning Christmas“. Brennende Weihnachten? Genau das! Aber dann brennt nicht etwa der Weihnachtsbaum, sondern es brennt die Luft. Und das genießen die Menschen, die da vor der Bühne stehen. Oben legen gewöhnlich die Afterburner los. Und das seit über 20 Jahren. „Burning Christmas“ ist das ultimative Party- und Wiedersehens-Event in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck.

Über 20 Jahre lang gaben die

Über 20 Jahre lang gaben die „Burner“ alles. In diesem Jahr fällt „Burning Christmas“ aus. Fotos: Ulf Buschmann

Doch in diesem Jahr ist alles anders: Statt „Live“ gibt es für die Fans ein „Re-Live“. Das geht zwar auch am 25. Dezember über die Bühne. Doch wegen der Corona-Pandemie sind die „Burner“, wie sie liebevoll von ihren Fans genannt werden, statt auf der Bühne der Stadthalle nur im Netz auf ihrem Youtube-Kanal zu sehen.

Konzert mit Watchparty

„Re-Live“ heißt: Die Band präsentiert kein neues Material, sondern greift auf die Aufzeichnung von „Burning Christmas“ 2015 zurück. Dazu gibt es eine Watchparty. Soll heißen: Die Zuschauer können während des sogenannten Premierenstreams mit einigen Bandmitgliedern chatten. So wird aus dem „Burning Christmas“ eine Art „Rockpalast“-Nacht made in Osterholz-Scharmbeck. Los geht es übrigens zur traditionellen „Burning Christmas“-Zeit um 21 Uhr. Länge: zwei Stunden und sechs Minuten.
Die Entscheidung für ein Netzkonzert ist nicht spontan gefallen.

Die 20. Ausgabe von

Die 20. Ausgabe von „Burning Christmas“ wollten 2017 gut 1000 Fans sehen.

„Wir haben früh damit gerechnet, dass wir Weihnachten nicht spielen“, sagt Tjalf Hoyer, Sänger und Frontmann der Band. Bereits im Juni, nach dem Konzert unter Corona-Bedingungen in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck mit Stream, sei allen klar gewesen: Mit Liveauftritten wird es so schnell erst einmal nichts. Zumal dann nicht, solange die Stadthalle vom Landkreis Osterholz zum Impfzentrum umfunktioniert wird.

Mit allen Patzern

Aber so ganz ohne „Burning Christmas“ möchte die Band die Fans im Land auch nicht lassen. Den Grund umschreibt Tjalf Hoyer so: „Das ist ein Wiedersehen von Freunden, Jahrgängen und Familien.“ Also müsse etwas geschehen. Herausgekommen ist „Re-Live“. Tjalf Hoyer versichert, dass alles so etwas wie das echte Konzerterlebnis ist. Im Gegensatz zu den Großen der Musikbranche wie den Rolling Stones sei das Material nicht nachbearbeitet worden. „Wir sind komplett original, mit den Patzern“, verspricht der Sänger.

Afterburner-Sänger Tjalf Hoyer und Keyborder Wilhelm Kandt.

Afterburner-Sänger Tjalf Hoyer und Keyborder Wilhelm Kandt.

Dass die „Burner“ in diesem Jahr nicht auf der Bühne stehen, habe auch das Leben der Musiker selbst verändert. „Burning Christmas war ab Herbst sehr dominant“, sagt Tjalf Hoyer. Soll heißen: Dann beginnen die Proben. Und wenn es auf Weihnachten zugeht, dominierte „Burning Christmas“ bislang das Denken. Zwar hätten alle das Fest im Kreise ihrer Familien gefeiert, doch irgendwie sei jeder an Heiligabend längst gedanklich auf der Bühne der Stadthalle gewesen.

Die beiden Gitarristen Maximilian zur Jacobsmühlen (links) und Felix Weidenhöfer.

Die beiden Gitarristen Maximilian zur Jacobsmühlen (links) und Felix Weidenhöfer.

Für den sogenannten Premierenstream erhoffen sich die Afterburner ähnlich hohe Zugriffszahlen wie beim Konzert im Juni. Nach Angaben von Tjalf Hoyer haben sich das Konzert rund 3.000 Menschen angeschaut. Damit, so der Sänger, seien die Osterholz-Scharmbecker um einiges besser gewesen als manch ein Musiker mit einem großen Namen.

Hier geht es zum Premierenstream

„Re-Live“ wird auf dem Youtube-Kanal der Afterburner unter der Domain https://www.youtube.com/user/IchBinEinBURNER übertragen.