Immer im Kreis – schwimmen unter Corona
Freibadsaison Nummer zwei unter Corona ist gestartet. Seit Anfang Juni öffnen die Bäder nach und nach. Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr helfen, die Hygienekonzepte umzusetzen.
Von Andree Wächter
Die Temperaturen sind hochsommerlich. Bis zu einem möglichen Urlaub in den Sommerferien sind es noch ein paar Wochen. Für eine spontane Abkühlung sorgen Freibäder. Auch wenn im Wasser eine Coronavirus-Übertragung unwahrscheinlich ist, gibt es ein individuelles Hygienekonzept.
Im Corona-Sommer 2020 war das Wiehe Bad in Bruchhausen-Vilsen das erste in der Region, das für Schwimmer öffnete. Deren Hygienekonzept war dann auch Vorlage für weitere Bäder in der Umgebung. Wann und ob das Wiehe Bad in diesem Jahr öffnet, steht noch nicht fest. Der Grund: Das Wasser wurde durch Vandalismus so stark verschmutzt, dass es abgelassen werden musste. Ob weitere Schäden vorliegen, wird geprüft.
Schwimmen mit Corona-Konzept
Die Corona-Konzepte und Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr helfen den Betreibern in diesem Sommer. Grundlage für die jetzigen Öffnungen war der Stufenplan des Landes Niedersachsen und eine entsprechend niedrige Inzidenz. Vergleichbare Regeln gelten für Bremen.
Grundsätzlich lässt sich nach den wenigen Tagen schon sagen, dass alle Bäder die Vorgaben nach ihren Rahmenbedingungen gut umsetzen. Dazu gehören: Schwimmslots, ein Einbahnstraßensystem am Ein- und Ausgang, eine maximale Besucherzahl, keine Spielgeräte und eine Trennung der Schwimmer voneinander. Je nach Badgröße ist eine maximale Besucherzahl pro Slot erlaubt. Ist ein Slot vorbei, gibt es eine Pause und Teile des Bades werden desinfiziert.
Während 2020 Duschen und Sammelumkleiden geschlossen blieben, ist in vielen Bäder eine eingeschränkte Nutzung möglich.
Den Weg dorthin zeigen Hinweisschilder. Die Führung beginnt schon im Eingangsbereich. Dort sind auf dem Boden Abstandsmarken aufgezeichnet und der Hinweis, dass man eine Mund-Nase-Bedeckung tragen muss. Weitere Schilder in den Bädern geben eine gute Orientierung.
Während in Niedersachsen Barzahlung oder mit Karte noch an der Tagesordnung ist, kann man in den Bremer Bädern und im Allwetterbad Osterholz-Scharmbeck Tickets nur online buchen. Hilfsbedürftige aus Bremen können diese auch im Westbad, im Freizeitbad Vegesack sowie im Schlossparkbad kaufen. Wichtig: Alles Tickets sind personenbezogen und es werden Daten abgefragt: Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse.
Nach dem Einbahnstraßenweg zum Becken muss der Sportler sich für eine Doppel-Bahn entscheiden. In vielen Bädern sind sie für unterschiedliche Geschwindigkeiten vorgesehen. Es muss immer rechts, hintereinander im Kreis geschwommen werden.
Grundsätzlich funktioniert dies gut. Nur beim Wenden kann es zu Irritationen kommen, wenn nicht klar ist, ob der Vordermann weiterschwimmt oder eine Pause einlegt. Ein kurzer Blickkontakt und bei allen Beteiligten herrscht Klarheit.
Ob es demnächst mehr Spaß in den Bädern wie Rutschen oder Toben gibt, hängt von der nächsten Verordnung ab. Immerhin dürfen Vereine wie die DLRG trainieren. Wie ihre Arbeit aussieht, haben wir in einem Film festgehalten.