So geht Smalltalk

Gabriela Meyer vermittelt Menschen gutes Benehmen in der realen und digitalen Geschäftswelt – eine Notwendigkeit.

Von Ulf Buschmann

Wenn sich Gabriela Meyer verabschiedet, ist selbst das schon ein kleiner Lerneffekt. „Natürlich stehe ich auf“, sagt sie und schaut ihren Gegenüber freundlich an. Die Hand zu geben, das fällt wegen der Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln natürlich aus. Aber wie gesagt, der freundliche zugewandte Blick mit einem unübersehbaren Lächeln tut es auch. Beide, Gabriela Meyer und ihr Gesprächspartner, trennen sich mit einem guten Gefühl.

Die gebürtige Oldenburgerin, die in der Lüneburger Heide aufwuchs und inzwischen in der Nähe von Bremen lebt, hat somit ihr Ziel erreicht: Menschen sollen sich in der Nähe von anderen wohl fühlen, öffnen und miteinander verbinden. Wie so etwas geht, hat Gabriela Meyer auf 280 Seiten aufgeschrieben. „Modern-Life Etikette“ heißt ihr in der Schlüterschen Verlagsanstalt erschienenes Buch. Der Untertitel beschreibt gleichzeitig, um was es in dem Ratgeber geht und wobei die Autorin ihre Leser unterstützen möchte: „Moderne Umgangsformen, erfolgreiche Selbstpräsentation und digitale Etikette“.

Früh mit gutem Benehmen beschäftigt

„Mit gutem Benehmen, Manieren und Kommunikation beschäftige ich mich schon, seit ich zwölf bin. Ich wuchs in einem griechischen Spezialitätenrestaurant in der Lüneburger Heide auf“, sagt sie. Die Deutsch-Griechin hat die Grundlagen für gutes Benehmen somit von der Pike auf gelernt. Dieses konnte sie in ihrem ersten beruflichen Leben als Flugbegleiterin im weltweiten Einsatz für die Deutsche Lufthansa perfektionieren.

Gabriela Meyer studierte anschließend Publizistik und gehörte zu den Pionieren, die die damalige International University Bremen, die heutige Jacobs University Bremen, mit aufbauten. Protokollfragen und der Umgang mit Wissenschaftlern, Künstlern, Politikern wie Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt sowie nationalen und internationalen Managergrößen gehörte dort mit zu ihren Aufgaben. Mit ihrem umfangreichen Wissen machte sich Gabriela Meyer mit ihrem Unternehmen Modern Life Seminars selbstständig. „Modern Life Seminars ist die Adresse für exklusive Trainings zu allen Facetten der modernen Arbeitswelt“, hebt sie hervor. Und: „Ich helfe Menschen dabei, mit anderen Menschen zu kommunizieren, sich professionell und sympathisch zu präsentieren sowie die Chancen von Social Media zu nutzen.“

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Einen Traum erfüllt

Mit ihrem Buch habe sie sich einen „Traum“ erfüllt: Gabriela Meyer ist es ein Anliegen, ihren Erfahrungsschatz an andere weiterzugeben. „Die neuen Medien stellen die Menschen vor viele Fragen. Durch meine Beratungen und Seminare weiß ich, es gibt viel Unsicherheit, sei es auf Karrierenetzwerken, in virtuellen Meetings, beim Smalltalk, Business-Lunch oder auch bei der Garderobenplanung“, meint die Autorin.

Aber wie an das Thema herangehen, wenn der Erfahrungsschatz so umfangreich ist, wie bei Gabriela Meyer? „Es war natürlich eine Herausforderung das Buch neben meinen Verpflichtungen als Selbständige zu schreiben und zu entscheiden, was kommt rein. Aber nachdem ich das Inhaltsverzeichnis fertig hatte, schrieb ich einfach los. Stück für Stück. Es hat mir einen Riesenspaß gemacht!“ Auf ihre Leistung ist sie stolz. Zurecht!

Das Cover des Buchs Gedrucktes Infotainment

Herausgekommen ist ein leicht zu lesendes und gleichzeitig informatives Buch. Wer sich darin vergräbt, findet wertvolle Tipps und Inspiration für die Selbstpräsentation und macht garantiert einen Schritt in Sachen gutem Benehmen nach vorne. Mit „Modern-Life Etikette“ liefert Gabriela Meyer ein Stück gedruckten Infotainments im allerbesten Sinne ab. Das 280-Seiten-Werk ist viel mehr als ein klassischer Ratgeber. Die Autorin führt ihre Leser durch eigene Erlebnisse und gut recherchierte, wissenschaftlich belegte Fakten ins Thema ein und erklärt, worauf es jeweils ankommt. Und das, ohne den sprichwörtlichen pädagogischen Zeigefinger zu heben.

In Sachen moderne Handy-Etikette etwa schildert die Autorin ein Erlebnis auf der Fahrt nach Frankfurt am Main: „ICE, zweite Klasse, Großraumabteil. Ich war müde und glücklich, noch ein freies Plätzchen ergattert zu haben. Hinter mir lagen zwei intensive Seminartage. Endlich nach Hause. Ich schaute mich um. Niemand schien seine Umgebung zu beachten. Jeder war mit sich selbst beschäftigt. Links neben mir saß ein Geschäftsmann, der seine Schuhe ausgezogen hatte. Er klebte am Smartphone: ,Du Felix, nein, klär das bitte mit meiner Sekretärin.‘ (…) Da schmetterte ein pummeliger Geschäftsmann in sein Schnurmikro: ,Igelschnäuzchen. Lass schon mal das Badewasser ein!‘.“ Dabei sollten doch gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln andere Mitfahrende beziehungsweise die Mitmenschen nicht gestört werden, gerade beim Telefonieren. „Wir sind gelassen, verhalten uns ruhig und nerven nicht. Wir haben es nicht nötig, unsere Wichtigkeit extra laut kundzutun“, schreibt Gabriela Meyer in ihrem Buch.

Screenshot von zwei SM-Kanälen.

Selbst auf Geschäftsplattformen wie Xing und LinkedIn fällt den Leuten das Schreiben schwer. Screenshot: Ulf Buschmann

„Die Leute können nicht mehr gut schreiben“

Ratschläge und Hinweise, die braucht es im Geschäftsleben an allen Ecken und Enden. Dies betreffe unter anderem das Schreiben von E-Mails und Social-Media-Posts. „Ich bin der Meinung, dass die Leute nicht mehr gut schreiben können“, sagt Gabriela Meyer. Selbst auf Plattformen wie „XING“ oder dem US-amerikanischen Pendant „LinkedIn“ mit ihrer Zielgruppe Wirtschaft sei dies zu beobachten. Dabei sei Schreibkompetenz gerade im Zeitalter der Digitalisierung enorm wichtig.

Doch Gabriela Meyer hat auch im analogen Leben genug als Trainerin zu tun, denn „manche Dinge werden heute nicht mehr gelehrt“. Beispiel Auszubildende: Die jungen Menschen haben nach Erfahrungen der Benimm-Fachfrau vor allem Unsicherheiten im Smalltalk. Aber dieses Problem betreffe nicht nur die Jüngeren, sondern ziehe sich durch nahezu alle Alters- und Gesellschaftsschichten.

„Smalltalk, also die Fähigkeit unverfänglich, interessiert und heiter miteinander plaudern zu können“, sagt Gabriela Meyer, „ist das größte Knigge-Problem in Deutschland.“ Dabei kann Smalltalk helfen, berufliche Ziele zu verwirklichen und sei oft die Basis für tiefere Gespräche und neue Kontakte – dem vielleicht ja ein guter Geschäftsabschluss folgt.

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