Bekanntes mal ganz anders

Der Bremer Sänger Dwill Crooning und seine Jazz-Formation präsentieren Nummer 1-Hits der 80er- und 90-er-Jahre im „Rat Pack“-Sound.

Von Ulf Buschmann

Ey, Ey Ey! Das ist ein scharfer Sound. „Livin la vida loca“, der Riesenhit von Ricky Martin, hatte schon in den 1990er-Jahren rhythmisch viel PS unter der Haube. Dass diese Nummer, die weltweit Millionen von Fans begeisterte, mit viel Erotik interpretierbar ist, zeigt – ausgerechnet ein Bremer. Dwill Crooning, mit bürgerlichem Namen Thorsten Sander. Seine Version von „Livin la vida loca“ kommt als kolumbianische Cumbia daher und macht fantastisches Kopfkino: Szenen, ja ganze Sequenzen von Bars im Halbdunkeln, schwitzende, sich aneinander reibende Körper, aber auch gut gelaunte Musiker.

Jedoch: Dwill Crooning kann nicht nur Cumbia. Mit seiner Jazz-Formation macht er am Montag, 6. September, ein ganzes Fass voller Überraschungen auf: Im Metropol-Theater Bremen präsentieren er und seine Jazz-Formation ein Crossover-Programm mit Nummer 1-Hits von Ricky Martin, Robbie Williams, A-ha und Tears For Fears. „Take on me“ oder auch „Shout“ kommen aber nicht wie in den 1980er-Jahren als Songs auf Synthesizer-Basis daher. Dwill Crooning geht – von dort aus gerechnet – weitere 20, 30 Jahre zurück. Er arrangiert die Stücke, die die Babyboomer in ihrer Jugend hörten, im Stil ihrer Eltern: im Las Vegas-Sound des „Rat Pack“ der 60er Jahre.

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Dwill Crooning singt

Die 80er- und 90er-Jahre Hits singt Dwill Crooning neu ein. Foto: Frank Schaub

Ein Probenbesuch

Das „Rat Pack“ ist legendär. Dessen drei Mitglieder Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Jr. schrieben Showgeschichte. Ihre Auftritte waren leichtfüssig und sorgten für allerlei Glücksgefühle. Doch frei nach der Faustregel, dass Leichtigkeit auf der Bühne Schwerstarbeit für Sänger oder auch Schauspieler sind, haben Dwill Crooning und seine Band in den vergangenen Monaten heftig am Programm gearbeitet.

Ein gewöhnlicher Nachmittag in der Woche, irgendwo im Bremer Stadtteil Findorff. Aus einem der zahlreichen Räume in diesem 60er-Jahre-Zweckbau dringt Musik. „Die Stelle sollten wir noch einmal spielen“, meint der Bandleader gerade in dem Moment, als sein Besuch die Tür öffnet. Ein freundliches „Hallo“, ein Kopfnicken – es geht sofort weiter. Nach wenigen Takten und einigen Harmonien weiter ist der Besuch erstaunt: Das ist tatsächlich „Take on me“ von Aha. Wer nur die Chart-Version kennt, spitzt die Ohren und groovt mit.

Vor der Pause mit Snacks und Getränken gehen die Musiker zusammen mit ihrem Bandleader einzelne Sequenzen durch: Diesen Vorschlag hat die Bläsersektion, hier möchten die Musiker an den Saiteninstrumenten noch einige Variationen und Ideen einbringen. Dwill Crooning nickt zufrieden. Ein Lächeln umspielt sogar seine Lippen. Er gibt sich locker, obwohl noch ein ganzes Stück harter Arbeit vor ihm und den Musikern liegt.

Dwill Crooning singt

Vor dem Auftritt stehen intensive Proben. Foto: Frank Schaub

Kreativ im Lockdown

Dass es überhaupt zu diesem Projekt gekommen ist, hat direkt mit der Corona-Pandemie zu tun. Vor mehr als einem Jahr, im April 2020 entstand die Idee, Ricky Martins Hit neu zu interpretieren. Das dazugehörige Video wurde im legendären Studio Nord im Bremer Stadtteil Oberneuland gedreht. Das Video ist seit Anfang Dezember 2020 online.

Mit seinem Projekt dreht Dwill Crooning den Spieß von Robbie Williams von 2001 um. Vor 20 Jahren hatte sich der Brite die Songs seines Idol Frank Sinatra vorgenommen und diese neu interpretiert. Dwill Crooning interpretiert und arrangiert die Stücke des ehemaligen Boyband-Mitglieds Take That wiederum im Stil von Frank Sinatra. Das ist nicht neu, aber musikalisch sehr gut.

Das alles soll indes nicht die sprichwörtliche Eintagsfliege bleiben, im Gegenteil: Dwill Crooning plant zusammen mit seiner Formation über den Auftritt im Metropol Theater hinaus ein Album mit insgesamt zwölf Nummer 1-Hits der 1980er- und 1990er-Jahre. Wann es veröffentlicht wird, steht allerdings bislang noch nicht fest.

Musikalisches Vorleben

Damit könnte Dwill Crooning an sein musikalisches Vorleben anknüpfen. Denn Thorsten Sander war mit seiner eigenen Formation über viele Jahre unterwegs: den Flying Soul Toasters. Die Formation bringt heute noch die Besucher jedes Events zum Tanzen – zumal sie es schaffen, mit ihren genialen Bläsersätzen jedes noch so bekannte Stück sozusagen zu neuen musikalischen Höhen zu transportieren. Legendär ist beispielsweise Coverversion von „Baby Love“.

Dwill Crooning vor einem Haus

Dwill Crooning hat noch viel vor. Foto: Frank Schaub

Das Konzert

Dwill Crooning und seine Band stehen am Montag, 6. September, ab 20 Uhr auf der Bühne des großen Saales im Metropol-Theater am Richtweg in Bremen. Karten gibt es online unter www.metropol-theater-bremen.de.

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