Beliebt wie nie

Seit 2002 gibt es den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Jeder Mensch kann ausprobieren, zu welcher Partei er neigt. Der Wahl-O-Mat soll ein Informationsangebot sein.

Von Ulf Buschmann

Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) ist beliebt wie nie. Bis zum 22. September wurde er zur Bundestagswahl 2021 genau 16.810.286 Mal genutzt, seit das Angebot am 3. September für die Bundestagswahl online gegangen ist. Zum Urnengang 2017 waren es nur 15,69 Millionen Nutzer.

BPB-Präsident Thomas Krüger bezeichnet den Wahl-O-Mat als „neben den Triellen das wohl wichtigste Informationsangebot im Vorfeld dieser Bundestagswahl“. Außerdem weist die Bundeszentrale stets darauf hin: „Der Wahl-O-Mat ist keine Wahlempfehlung, sondern ein Informationsangebot über Wahlen und Politik.“ So steht es auf der Webseite.

Online seit 2002

Online ging der Wahl-O-Mat erstmals zur Bundestagswahl 2002 – mit bescheidenen rund 3,6 Millionen Nutzern. Seitdem bietet die Bundeszentrale für politische Bildung ihn nicht nur für die Wahl zum Bundestag an, sondern auch zu jeder Landtags- sowie Europawahl.

Für Bremen habe der Wahl-O-Mat sowohl in der digitalen als auch in der analogen Form als wichtiges Bildungsformat an Bedeutung und an Bekanntheit gewonnen, erklärt Thomas Köcher, Leiter der Bremer Landeszentrale für politische Bildung (LZPB): „Wir bewerben den sehr breit.“ Für das Nachbar-Bundesland kann der für den Wahl-O-Mat zuständige Referent der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Mikis Rieb, keine Aussage machen. Das relativ kleine Team habe sich auf die Kommunalwahlen konzentriert. Was jedoch festzustellen sei, so Rieb: „Es gibt viele Zugriffe auf den Wahl-O-Mat über unsere Seite.“

Junge Menschen wählen bei der Juniorwahl

Für Menschen unter 18 Jahren gibt es an den Schulen bundesweit die Juniorwahlen. Foto: Bundeszentrale für politische Bildung

Dass der Wahl-O-Mat ein gutes Bildungsformat ist, macht Bremens LZPB-Chef Köcher an der Nutzung für die diesjährige Juniorwahl fest. Mit diesem seit 1999 existierenden Angebot sollen alle minderjährigen Schüler von Klasse 7 bis zum Abitur in Deutschland sowie den Auslandsschulen die Möglichkeit haben, ihr Parteienvotum abzugeben. Hintergrund: In der Bundesrepublik gibt es das Wahlrecht erst mit Erreichen der Volljährigkeit.

An der Juniorwahl 2021 nehmen vom 20. bis 24. September bundesweit 4.513 Schulen teil; im Land Bremen waren es 80, in Niedersachsen 548. Die Ergebnisse werden am 26. September ab 18 Uhr online veröffentlicht.