FTSV Jahn: Auspowern beim Boxen

Boxen als Sport lässt sich bis ins alte Griechenland zurückverfolgen. Heute ist Boxen in Vereinen wie dem FTSV Jahn Brinkum organisiert.

Von Andree Wächter

Die Glocke ertönt, in den kommenden meist drei Minuten heißt es Mann gegen Mann oder eben Frau gegen Frau. Die Fäuste stecken in Handschuhen und sind auf Gesichtshöhe und bilden einen Schutz. Zwischen den beiden Fäusten wird der Gegner ins Visier genommen. Wo tut sich eine Lücke auf? Wie kann ich seine Deckung knacken? Fragen, die sich die beiden Faustkämpfer reflexartig stellen. 

Und dann schnellt die Faust auf geradem Weg in Richtung Kontrahenten. Mit einer Körperpendelbewegung schafft er es auszuweichen. Bis ein Boxer eine solche Schnellkraft für den Schlag hat und auf der anderen Seite solche Reflexe, muss er sehr lange trainieren. Eine Möglichkeit des Boxens in einem Verein bietet der FTSV Jahn Brinkum. Seit 2014 gibt es dort eine Boxabteilung. 

Boxen: Salonfähig durch Henry Maske und den Klitschko-Brüdern

Boxen war in Zeiten von Henry Maske und den Klitschko-Brüdern salonfähig. Inzwischen ist es nicht mehr so präsent. Schaut man hinter die mediale Wand, dann stellt man fest, dass das Boxen eine Sportart ist, die technisch anspruchsvoll ist und viel für Integration macht. Beim Jahn Brinkum passiert die Integration völlig automatisch. 

„Hierfür werden keine gesonderten Maßnahmen ergriffen. In unserem Verein ist jeder willkommen, welches auch so in der Satzung des Vereins verankert ist“, so Alexander Pioßek von der FTSV-Geschäftsstelle. Und weiter: „Eine merklich höhere Hilfe bei der Integration, stellen wir nicht fest. Sondern eher das der Sport im Allgemeinen einen hohen Wert hat, denn durch das Zusammenkommen der Sportler egal ob im Einzelsportarten oder Mannschaftssportarten, wird immer in der Gruppe trainiert, wodurch ein regelmäßiger Kontakt entsteht.“ 

Sparring gehört im Boxtraining: Maximilian (weißes T-Shirt) und Vincent. Boxen wird im FTSV Jahn Brinkum angeboten.

Sparring gehört in jedes Boxtraining: Maximilian (weißes T-Shirt) und Vincent vom FTSV Jahn Brinkum.

Früher haben die Rocky-Filme das Interesse an der Sportart geweckt. Heute sind es die Sozialen Medien wie TicTok, Instagram der Snapchat die Männer und Frauen fürs Boxen begeistern.

Die Trainer im FTSV Jahn haben ein Mindestalter für neue Boxer. Wer die Sportart einmal ausprobieren möchte, der muss mindestens 14 Jahre alt sein. Neben Teenagern sind auch Erwachsene willkommen. Angeleitet werden die Aktiven von Übungsleiter Sergej Meschalkin. Über die Inhalte der Trainingsstunden heißt es auf der Homepage: Es beinhaltet Kraft- und Ausdauerübungen, gleichzeitig wird die Koordination geschult und die Schnelligkeit gesteigert. 

Frauen trainieren Boxen beim FTSV Jahn Brinkum

Wer sich mal richtig auspowern möchte, sollte einfach mitmachen und schnuppern. Zu den Trainingsinhalten gehören Sparring, Technik-Schule und arbeiten am Sandsack. Treffpunkt ist donnerstags ist die Vereinshalle, und zwar von 18 bis 20 Uhr. Aktuell nehmen bis zu 15 Personen am Box-Training teil, davon sind fünf weiblich. Der Großteil der Boxer ist über 30 Jahre. Ziel der Boxabteilung ist es, die Entwicklung von Selbstbewusstsein und die Möglichkeit sich zu verteidigen. Darum nehmen sie auch an keinen Wettkämpfen teil. 

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Obwohl Boxen ein Vollkontaktsport ist, ist das Verletzungsrisiko gering. Vor allem die im Ballsport bekannten schwerwiegenden Verletzungen des Bewegungsapparates wie Bänderrisse bilden die absolute Ausnahme. 

Boxen hat es wie keine andere Sportart geschafft, diverse Fachbegriffe in den täglichen Sprachgebrauch zu integrieren. Einige sind zu festen Redewendungen geworden. So bezeichnet man einen erschöpften Menschen manchmal auch als „stehend KO“ oder „in den Seilen hängend“. Personen, die eine Warnung erhalten haben, werden oft als „angezählt“ bezeichnet. Gibt jemand auf, so „wirft er das Handtuch“. Dies gilt im übertragen Sinne wie auch ein reales Handtuch werfen. Dann ist der Boxkampf verloren. 

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