Kunstvolle Begegnung
Ein sonst leerstehendes Ladenlokal, Künstlerinnen und Künstler der darstellenden und bildenden Kunst unter einem Dach. Was sich dabei entwickeln kann, zeigt Initiator Andreas Krämer mit „Dimensional – Bremen“. Heute beginnt die dreiwöchige Veranstaltungsreihe in den Räumen Am Brill 15-17 mit einem Amuse-Gueule.
Von Daniela Krause
Der rote Teppich ist ausgerollt, die Bilder hängen, die Künstlerinnen und Künstler sind „im Landeanflug“. Heute um 15 Uhr beginnt in Bremen die dreiwöchige Veranstaltungsreihe „Dimensional – Bremen – Wenn Kunst Kunst begegnet“, die noch bis zum 11. Dezember 2021 ein normalerweise leerstehendes Ladenlokal mit Leben füllen wird.
Gestern nahm Initiator Andreas Krämer den angemieteten Flügel in Empfang. Die Schwemmholz-Skulpturen des Schweizer Künstlers Urs Limacher Koechlin fanden ihren Platz in der Ausstellung, während Illustrator und Schauspieler Philipp Michael Börner letzte Hand an die Präsentation seiner Farbstudien legte, die während der Corona-Zeit als Stimmungsbilder entstanden sind.
Teilnehmerzahl auf 70 begrenzt
Andreas Krämer: „Es ist ein bisschen wie vor einer Premiere: Ich habe Lampenfieber, ich bin aufgeregt. Haben wir an alles gedacht? Aber die Freude und das Glück, wenn ich auf den Raum, die Wände und das Programm schaue, sind riesig. Wir sind parat und freuen uns auf unser Publikum! Die große Unbekannte sind jetzt die Besucher. Kommen sie aufgrund der momentanen Situation?“
Man habe sich dazu entschlossen, die Teilnehmerzahl freiwillig auf 70 zu begrenzen – trotz Warnstufe Null, die aktuell in Bremen gilt. „Theoretisch könnten wir mit 3G sogar die Masken drinnen abziehen. Das machen wir aber nicht. Wir sind sehr vorsichtig und verantwortungsbewusst, weil wir das Allgemeinwohl schützen wollen“, unterstreicht Krämer, der zuvor in Basel mit Urs Limacher Koechlin eine Dimensional-Ausstellung realisiert hatte.
Alle spielen auf Hut
40 Sitzplätze stehen dem Bremer Publikum in den Räumlichkeiten am Brill 15-17 zur Verfügung – es gilt das Windhund-Prinzip. Vereinzelt sind Reservierungen für Menschen höheren Alters oder mit körperlichen Einschränkungen möglich. Zudem wird es einen geregelten Einlass geben – alles von den Mitwirkenden bis ins kleinste Detail selbst organisiert, die sich auch mit der Betreuung der Ausstellung abwechseln werden.
Die Besonderheit: Es gibt keine Gage, stattdessen wird auf Hut gespielt. Der in Bremen lebende Schauspieler, Musiker, Kunstmaler und Theaterpädagoge Andreas Krämer finanziert sein Herzensprojekt aus Mitteln des Künstlerstipendiums des Bremer Kultursenators.
Neu im Programm: Halftime
Jede einzelne Darbietung und jedes einzelne Kunstwerk (64 Exponate und eine Installation) sei eine Perle, auf die sich Andreas Krämer wahnsinnig freue. Er selbst wird mit seinem musikalischen Programm „Pianoworks for an Exhibition“ vertreten sein.
Ein Act, der frisch dazugekommen ist, werde nochmal eine „andere interessante Farbe“ ins Programm bringen: Die junge Bremer Band Halftime hat ihren Auftritt für den Abschlussabend angekündigt und wird nach „Denis Fischer singt Cohen“ selbstgeschriebene Songs präsentieren. Einordnen lassen sich die Stücke im Genre Blues- und Funkrock.
Amuse-Gueule zur Vernissage
Einen kleinen Vorgeschmack, was das Publikum von „Dimensional – Bremen“ erwarten darf, liefert das heutige Amuse-Gueule im Rahmen der Vernissage von 15 bis 17 Uhr. „Künstlerinnen und Künstler der darstellenden Kunst singen, zeigen, lesen und spielen einen Ausschnitt aus ihren Programmen, mit denen sie im Laufe der drei Wochen auftreten werden“, heißt es im Leporello: Matthias Höllings moderiert den Nachmittag und gibt einen Einblick in die Lesung „Pressesprecher unter sich“. Aus dem Bühnenstück „Der Messias“ wird ein Ausschnitt gespielt, und der frischgebackene Papa Denis Fischer singt einen Song.
Zum Programm
Das Abendprogramm, unter anderem mit Kulturschaffenden wie Natalie Shtefunyk, Christian von Richthofen, Matthias Boutros, Matti Weber, Sabine Urban, Dirk Böhling und vielen anderen, kann hier als Leporello heruntergeladen werden. Die Öffnungszeiten der Galerie „Dimensional – Bremen“ sind Mittwoch bis Sonnabend sowie am Sonntag, dem 21. November von 15 bis 18 Uhr.
Andreas Krämer erzählt im Interview, wie es zu „Dimensional – Bremen“ gekommen ist.
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