Hinterm Horizont: Meilenstein in der Vorbereitung – die erste Probe
Zum ersten Mal haben alle Gruppen zusammen geprobt. Jetzt haben sie eine Vorstellung, wie das fertige Schul-Musical Hinterm Horizont aussehen wird.
Von Andree Wächter
Bislang waren es viele einzelne Puzzlestücke. Kurz vor den Sommerferien setzten die Coaches von der Udo-Lindenberg-Stiftung erstmals einige Stücke zusammen. Es entstand ein erster Eindruck von der Schulversion des Musicals Hinterm Horizont. Schüler der Oberschule (OBS) und des Gymnasiums Bruchhausen-Vilsen werden dies im Februar 2025 im Metropol Theater Bremen aufführen.
Es war still, als die ersten Musiktakte aus den Lautsprechern ertönten. Mit Lederjacke, Sonnenbrille und dem markanten Hut stand Leon als Udo Lindenberg in der Mitte der Turnhalle. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Er präsentierte seinen Mitschülern den ersten Song des Musicals. Es folgten weitere Szenen mit Tanz, Schauspiel und Wortwitz. Da viele Rollen doppelt besetzt sind, teilten sich die Darsteller die Auftritte. Nach dem ersten Akt gab es von allen für alle viel Applaus. Zum ersten Mal hatten rund 100 Schüler mehrere Szenen im Zusammenhang gesehen. Am Ende wurde das komplette Musical durchgespielt.
Hinterm Horizont: Meilenstein in der Vorbereitung – die erste Probe
In den vergangenen sechs Monaten hatten die einzelnen Gruppen wie Schauspiel, Gesang und Tanz fürs sich geübt. „Heute sieht jede Gruppe, was die anderen gelernt haben“, sagt Elisabeth Engstler vor dem Probenbeginn. Neben Arno Köster und Noah Fischer gehört sie zu den Coaches. Unterstützung bekommen die drei noch von weiteren Trainern. Noah Fischer sagt: „Es ist bei allen Gewerken, auch bei denen, die hinter der Bühne tätig sind, eine große Begeisterung und Energie zu spüren.“ Und weiter: „Es ist ein geiler Moment, an einem solchen Punkt angekommen zu sein.“ Gemeint war die erste gemeinsame Probe. In der kleinen Turnhalle am Schulzentrum tummelten sich die Schüler.
„Jeder Song, jeder Tanz erzählt die Story weiter“, so Fischer. Dies ist ein Unterschied zu anderen Musicals. Zudem kommen Videosequenzen zum Einsatz. Ein Teil davon produziert noch die Mediengruppe, ein anderer Teil sind Originalausschnitte vom Lindenberg Auftritt in der DDR.
Zwischen den Szenen griff Elisabeth Engstler zum Mikrofon und gab klare Ansagen, verriet aber auch Tipps und Tricks. Ganz wichtig: Auch wenn man nicht auf der Bühne steht, ist man zu hören. Meint: Backstage muss es ruhig sein. Auch wenn die Coaches verstehen können, dass sich die Schüler nach dem ersten Probenauftritt darüber austauschen wollten, was gut und was noch nicht geklappt hat.
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Ebenfalls neu war, dass die Darsteller der größeren Rollen Headsets (Mikrofone) trugen. Sie hörten sich über die Lautsprecher selbst. An beides müssen sich die Schüler gewöhnen, denn im Bremer Theater werden die Jungen und Mädchen mit solchem Equipment ausgestattet. Bei den Rollenwechseln übergaben die Darsteller die Headsets an die weiteren Schüler.
In den Tagen zuvor kam das Modell vom Metropol-Theater zum Einsatz. „An ihm können wir den Schülern im Maßstab zeigen, wo sie später stehen müssen“, erklärt Engstler. Denn zum ersten Mal auf der echten Bühne stehen und proben, werden die Schauspieler erst einige Tage vor der Premiere. Bei der jetzigen und bei allen weiteren Proben wird die Bühnengröße zwar abgemessen, doch eine Sporthalle ist eben kein Theater.
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Die erste Probe fand noch fast ohne Requisiten und Kostüme statt. Ein normaler Vorgang für den frühen Zeitpunkt. In den Wochen zuvor waren beide Gruppen aktiv. „Alle Schauspieler wurden vermessen“, so Engstler. Also die Konfektions- und Schuhgröße ermittelt. Inzwischen verfügt das Projekt über einen großen Fundus an Kostümen. Engstler: „Alle Mädchen können wir mit FDJ-Blusen und Röcken ausstatten.“ Größenteils sind es Originalblusen. Viele weitere Hosen, Jacken und Hemden stammen aus Second-Hand-Läden.
Diese erste Probe bildete den Abschluss vor den Sommerferien. Mit Beginn des neuen Schuljahres geht es weiter. „Die Planungen bis zur Premiere stehen“, sagt Elisabeth Engstler. Sie und die weiteren Coaches machen keinen Hehl daraus, dass das Projekt gut im Rennen liegt. Heißt übersetzt: Schüler, Lehrer und alle weiteren Helfer haben einen sehr guten Job gemacht. Noah Fischer hat festgestellt: „Das Miteinander ist schön.“