Sea Devils: Niederlage trotz Quarterback mit prominentem Namen

Im ersten Football-Spiel mit Taulia Tagovailoa gingen die Hamburger gegen Stuttgart unter.

Von Andree Wächter

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Nach dem Ausfall von Quarterback Micah Leon sahen sich die Verantwortlichen des Football-Teams der Hamburg Sea Devils zum Handeln gezwungen. Als die Meldung kam „Tagovailoa kommt zu den Sea Devils“ war die Verwunderung groß. Kommt tatsächlich Tua Tagovailoa nach Hamburg? Immerhin ist er der Starter-Quarterback beim NFL-Team Miami Dolphins. Nein, er kommt nicht, verpflichtet wurde der kleine Bruder Taulia.

Viele Hamburg-Fans hofften schon insgeheim: Wenn Taulia nur annähernd so gut ist, wie sein großer Bruder, dann wird es ein erfolgreiches Spiel gegen Stuttgart Surge. Am dritten Spieltag der ELF (European League of Football) kam es anders.

Sea Devils: Niederlage trotz Quarterback mit prominentem Namen

Sonnabend, 18 Uhr, Weserstadion Bremen: Das erste Heimspiel der Sea Devils fand wie 2024 „auswärts“ statt. Gegen die Stuttgart Surge war der Drops schon zur Halbzeit gelutscht, 0:40 leuchtete es an der Anzeigentafel. Am Ende sahen die rund 5800 Besucher ein 14:53.

Die Mannschaftsleistung in der ersten Halbzeit war ein kollektiver Totalausfall. Angefangen bei den Line-Spielern, über Passempfänger bis hin zum neuen Quarterback und den Trainern.

Hamburg Sea Devils (blau-rot) spielt im Weserstadion gegen Stuttgart Surge.

Hamburg Sea Devils (blau-rot) spielt im Weserstadion gegen Stuttgart Surge. Foto: Andree Wächter

Erster Spielzug der Sea Devils: Headcoach Lee Rowland callt einen Passspielzug. Eine mutige Entscheidung – die nicht belohnt wurde. Zur Einordnung: Die meisten Coaches wählen zu Beginn einfache Laufspielzüge, um Sicherheit zu bekommen.

Tagovailoa warf den Ball in die Hände von Verteidiger Raheem Simiram-Wilson zur Interception. Der Stuttgarter lief in die Endzone zum Pick-Six (0:6). Das war das absolute Worst-Case-Szenario für jeden neuen Quarterback. Auch die restliche Performance war unterirdisch. Tagovailoa brachte nur 5 seiner 17 Pässe für 85 Yards an den Mann. Dreimal zerrte ihn die Verteidigung zu Boden.

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Mit Beginn der zweiten Halbzeit übernahm Backup-Quarterback Moritz Maack. Er brachte 8 seiner 18 Pässe für 44 Yards an den Mann, warf zwei Touchdown-Pässe und eine Interception. „Immerhin haben wir die zweite Halbzeit gewonnen“, sagte er den NORD WEST REPORTAGEN.

Die deutliche Niederlage nur an Taulia Tagovailoa festzumachen, wäre zu einfach. Grundsätzlich griff in der ersten Halbzeit weder in der Offensive noch in der Defensive ein Rädchen ins andere. Gerade die Abstimmung zwischen Quarterback und Passempfänger (Receiver) erfordert viele Würfe im Training. Nach nur einer Woche bei der neuen Mannschaft kann diese Harmonie noch nicht da sein.

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Hinzu kam, dass die Hamburger Offensive-Line von der Defense-Line der Stuttgarter mehrfach überrannt wurde. So musste der neue Quarterback seine Pocket verlassen und die Bälle schneller werfen als geplant. In diesen Drucksituationen machte sich die fehlende Abstimmung bemerkbar. Statt die Laufwege exakt zu kennen, nahm Tagovailoa erst Augenkontakt zum Receiver auf. Genau dieser Moment entschied, ob der Pass ankam oder ob die Verteidigung eine Hand dazwischen bekam.

Nach dem Spiel sagte General-Manager Mark Weitz: „Taulia Tagovailoa hatte sich am Freitag eine Zerrung im Rücken zugezogen. Das führte auch dazu, dass er zur Halbzeit nicht mehr weiterspielen konnte und wir ihn herausnehmen mussten.“

Der Stuttgart-Surge-Spieler sichert den Ball gegen den Sea Devils-Spieler.

Der Stuttgart-Surge-Spieler sichert den Ball gegen den Sea Devils-Spieler. Foto: Andree Wächter

Head Coach Lee Rowland zeigte sich in der Pressekonferenz kämpferisch: „Wir haben uns den Start natürlich anders vorgestellt. Aber es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. In der zweiten Halbzeit haben wir uns reingearbeitet und zwei ordentliche Drives aufs Feld gebracht – darauf bauen wir jetzt auf.“

Trotz der deutlichen Niederlage blieben die Pfiffe der Fans Mangelware. Nach dem Spiel gingen die Hamburger durch die Zuschauerreihen und klatschten mit den Fans ab. Ein Vorgang, der im Profifußball unvorstellbar ist.

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