Jazzahead Clubnight: Mit der Straßenbahn durch die Nacht
Für viele ist die Clubnight der heimliche Höhepunkt der Jazzahead. Ein Tross von Journalisten zog durch die Stadt und Nacht.
Von Andree Wächter
Ein Ticket – eine Nacht – 30 Clubs: Unter diesem Motto stand die Jazzahead Clubnight. Die Bremer Innnenstadt verwandelte sich in eine große Partymeile. Nach offiziellen Angaben besuchten rund 5500 Frauen und Männer die Spielorte. Ein Ziel der Veranstalter war, den Jazz einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Nach dem Besuch von vier Locations lässt sich sagen: Ziel erreicht.
Ich gehöre zu den Menschen, die bei jeder fachlichen Diskussion über (Jazz-) Musik eindeutig überflüssig sind, eben ein reiner Hörer. Trotzdem habe ich am Club-Hopping teilgenommen, weil die angekündigte Mischung meine (journalistische) Neugier geweckt hatte. Zusammen mit Kollegen machen wir uns als Gruppe auf den Weg.
Chauffiert werden die Pressevertreter aus vielen Teilen Deutschlands von einem Wegmann-Wagen. Die BSAG hatte diese Straßenbahn ab 1973 angeschafft. Anders als die heutigen Straßenbahnen waren sie in der Regel noch mit Beiwagen unterwegs. Viele Bremer erinnern sich noch an diese Fahrzeuge. Schließlich waren sie bis 2011 im Linieneinsatz, so die BSAG.
Jazzahaed Clubnight: Mit der Straßenbahn durch die Nacht
Die ehrwürdige Straßenbahn holt den Tross an Journalisten an der Stadthalle ab. Von dort aus geht es in den über 600 Jahre alten Ratskeller. Nebens sehr alten Weinen gibt es dort modernen Jazz. Wobei sich die Experten in unserer Runde sich nicht einig sind, ob es noch Jazz ist. Die Sounds erinnern eher an die Loveparade. Das Trio LBT entlockt einem Bass, Klavier und Schlagzeug die Töne, die sonst aus einem Computer kommen. Das Publikum fühlt sich an die 2000er-Jahre auf den Straßen Berlins erinnert.
Das Gegenteil erwartete die Gruppe im Klub Dialog. Sera Kalo´s Exante spielte Jazz, der sehr soulig und geprägt war von einer markanten Frauenstimme. Kopf der Band ist Sera Kalo, eine US-afro-amerikanische Songwriterin.
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Nach einem kurzen Abstecher geht es auch schon weiter. Dritter Stopp ist die kleine Olive Weinbar. Bis heute ist mir schleierhaft wie in diesen zirka 20 Quadratmeter großen Raum, alles reingepasst, also, Tresen, Stühle, Musiker und auch noch Gäste. Mit anderen Worten: Es ist sehr kuschelig. Das griechische Duo Kalkanis spielt dort. Sie kombinieren Jazz mit Folklore. So klingen dann die Lieder doch sehr ähnlich und wenig spannend.
Dann steht auch schon das große Finale für uns als Journalistengruppe auf dem Plan. Ein letztes Mal dürfen wir mit der historischen Straßenbahn fahren, unser Ziel: das Theater Bremen. Die Ankunft bedeutet aber auch: ein schöner gemeinsamer Abend geht zu Ende. Noch ein letztes Austauschen von Visitenkarten und dann geht jeder wieder seine Wege.
Doch im kommenden Jahr ist wieder Jazzahead in Bremen und zwar vom 11. bis 14. April 2024. Dann ist das Partnerland die Niederlande. Vielleicht sind dann auch einige Kollegen aus dem Nachbarland beim Club-Hopping dabei.
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