Udo-Lindenberg-Projekt: Das Musical als Show von Schülern

Udo Lindenberg ist Idol für Generationen. Schüler bringen 2025 sein Musical „Hinterm Horizont“ als Show auf die Bühne.

Von Andree Wächter

Die Katze ist aus dem Sack: Die Hauptdarsteller für die Schulversion des Udo-Lindenberg-Musicals „Hinterm Horizont“ stehen fest. Wobei Hauptdarsteller eigentlich nicht der richtige Begriff ist. 13 Jungen und Mädchen von der Oberschule (OBS) und dem Gymnasium Bruchhausen-Vilsen besetzen die größeren Rollen. Rund 300 Schüler werden bei der Produktion eine Aufgabe übernehmen. Denn die eine Message ist allen Projektmachern wichtig: Jeder ist wichtig – egal ob auf oder hinter der Bühne. Alle 300 bekommen eine Aufgabe – ob als Tänzer, Sänger oder Musiker.

Weitere Bereiche sind: Kostüm- und Maskenbildnerei, Bühnenbau und Requisite sowie die Medien AG, um dort Filme und Bilder zu erstellen. Begleitet wird das Projekt von drei Coaches der Udo-Lindenberg-Stiftung.

„Wir hatten keine Mauer im Kopf. Alle Schüler, die beim Casting ihr Können gezeigt haben, waren ein unbeschriebenes Blatt – egal, ob sie von der OBS oder vom Gymnasium kamen“, sagt Coach Noah Fischer. Und weiter: „Wir haben viele Talente gesehen. Manche Rollen hätten wir auch vier- oder fünfmal besetzen können.“ Im Konzept der Udo-Lindenberg-Stiftung ist für jede Rolle eine Doppelbesetzung vorgesehen.

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Die drei Coaches (zudem Arno Köster, Medien und Gesamtleitung sowie Elisabeth Engstler, Regie) mussten bei der Rollenbesetzung auch das Gesamtprojekt im Blick behalten. Beispiel: Die Rolle der Jessy gibt es zweimal, einmal als Teenager und einmal als erwachsene Person. Entsprechend wurden die Rollen vergeben. Aus Sicht der Profis soll jede Schauspielrolle zur Person passen. Nach dem Casting mussten die drei von der Lindenberg-Stiftung eine Entscheidung treffen.

Udo-Lindenberg-Projekt: Das Musical als Show von Schülern

Nach der Bekanntgabe gab es neben viel Freude auch einige enttäuschte Gesichter. Doch ausgeschlossen, wie bei kommerziellen Produktionen, wird hier niemand. Bei vielen Bewerbern haben die Coaches des Udo-Lindenberg-Projketes viele Talente gesehen, von denen die Schüler vermutlich selbst noch nichts gewusst haben. Auf dem Weg zur Aufführung des Musicals sollen diese Talente gefördert werden. Noch sind es einzelne Puzzleteile, die am Ende ein großes Gesamtbild ergeben.

Ein Teil des Gesamtbildes sind Lisanne Meyer (Klasse 9g3) und Anna Jäger (11g3). Sie bekleiden die Rolle der Jessy als erwachsene Frau. Die Gymnasiastinnen spielen Klavier, haben aber bisher keinen Kontakt zum Singen gehabt. Trotzdem haben sie sich für eine Gesangsrolle beworben. „Meine Musiklehrerin hat mich motiviert“, sagt Lisanne.

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Dass sie sich gegen die vielen Mitbewerber durchsetzen konnten, war natürlich eine Überraschung. Die beiden Teenager hatten sich aber schon Hoffnungen gemacht, da die Castinggruppe immer kleiner wurde. Als ihre Namen verkündet wurden, informierten sie erst einmal ihre Eltern. Doch nach den Glückwünschen ging es zur ersten Probe. Noah Fischer verteilte die Songmappen und stimmte die Mädchen auf ihre Rolle ein. Es geht um Musikverbote in der DDR und die vorgeschriebene Ersatzmusik. Dann griffen Lisanne und Anna zum Mikrofon und probten die ersten Lieder.

Kontakt zur Lindenberg-Musik hatten die beiden Gymnasiastinnen erst seit dem Nummer-1-Hit „Komet“. Den Song hat Udo Lindenberg mit Apache 207 aufgenommen. An dem Song sind auch Maxim Behrendt (Klasse 9g3) und Leon Wick (11g1) im Sommer 2023 nicht vorbeigekommen. Sie teilen sich die Rolle des Udo. Warum es Udo „nur“ zweimal statt viermal gibt (wie Jessy), erklärt Noah Fischer: „Udo ist zeitlos.“

Maxim ist einfach ins Casting reingegangen – ohne große Erwartungen. Sein Bezug zur Musik war Gitarrenunterricht in der Grundschule und „mal auf Party Karaoke singen“, so der Gymnasiast. Leon spielt Klavier und hat schon Schulauftritte absolviert. „Ich freue mich schon auf das Schauspiel. Das habe ich noch nie gemacht.“ Und weiter sagt Leon: „Ich habe Lust, was Neues zu lernen.“

Über das Projekt

In unregelmäßigen Abständen werden die Nord West Reportsagen über das Projekt berichten und die einzelnen Gruppen vor und hinter der Bühne vorstellen. Die Musik von Udo Lindenberg bildet Klammer um das Musical. Natürlich gehört „Hinterm Horizont geht’s weiter“ auch zum Repertoire, das alle beherrschen müssen.