Modelle als Hobby: In der Luft und auf dem Wasser
Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit. Um ihn zu realisieren, gibt es viele Möglichkeiten. Eine davon ist das Modellfliegen.
Von Andree Wächter
Einmal als Pilot einen Hubschrauber steuern, diesen Wunsch erfüllen sich die Hobby-Piloten, wenn sie ihre Modelle fliegen lassen. In Groß Lessen bei Sulingen hat der örtliche Verein MSC Sperber seinen Flugplatz. Das Gelände liegt Abseits, sodass weder Mensch noch Tier gestört werden. Dort dürfen Modellflugzeuge bis 20 Kilogramm starten.
Der MSC hat noch eine zweite Sparte: Schiffsmodellsport. Jeden letzten Sonnabend im Monat treffen sie sich am Stadtsee Sulingen und lassen ihre Modellschiffe zu Wasser. Sie beteiligten sich auch an Veranstaltungen der Stadt, wie beim Herbstfest. Zu solchen Events kommen gerne befreundete Modellsportvereine aus dem Raum zwischen Cuxhaven und Nordrhein-Westfalen.
Modelle als Hobby: In der Luft und auf dem Wasser
Zurück zu den Modellflugzeugen. Ein Treffen der besonderen Art gab es bereits Ende Mai. An einem Wochenende holten die Piloten ihre Oldtimer Helikopter aus der Garage. „Sie wiegen aber nur 5 bis 6 Kilogramm“, verrät Fritz Renzelmann, Vorsitzender vom MSC. Helikopter Oldtimertreffen sind in Norddeutschland eher die Ausnahme. Eine entsprechend weite Anreise hatten die Gäste. Am Schutzzaun hatten sie ihre Schätze ausgestellt. Die fachlichen Gespräche über die Helikopter waren ein weiterer wichtiger Bestandteil des Treffens.
Vor allem die Bell Huey „Cobra“ zog die Blicke auf sich. Sie war der erste ferngesteuerte Modellhubschrauber und wurde von Dieter Schlüter entwickelt. Er war ein deutscher Ingenieur, der durch die Entwicklung und Herstellung der ersten kommerziellen funkferngesteuerten Modellhubschrauber bekannt wurde.
Gesteuert wurden die Modelle per Fernsteuerung. „Wir fliegen nur auf Sicht“, sagt der Vorsitzende. Meint: Die Hubschrauber müssen am Himmel noch zu sehen sein. Dies ist bis zu einer Entfernung von 300 Metern möglich. Um sie immer im Blick zu behalten, müssen die Piloten ihre Augen trainieren. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört das Stabilhalten der Fluggeräte. Im Gegensatz zu Drohnen reagieren die Hubschrauber auf den Wind und gleichen diese Kräfte nicht aus. Das muss alles der Pilot am Boden machen, mit dem gefühlvollen Drücken der Joysticks.
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Die Faszination am Modellflug ist das Interesse an Technik. Der Einstieg erfolgt meist über einen gekauften Bausatz. Kinder ab dem Grundschulalter können mit dem Modellfliegen anfangen. Den Enthusiasten reicht der Bausatz bald nicht mehr. Dann werden Modelle wie der Airbus A 380 nachgebaut. So ein Vorhaben ist sehr zeitintensiv. „Mindestens 100 Stunden muss man einplanen“, sagt Renzelmann.
Zum Einsatz kommt oft Kiefernholz, welches mit Folie beklebt wird. Bei Hubschrauber-Selbstbauten verwenden die Bauer GFK (Glasfaserverstärkten Kunststoff). Angetrieben werden die Modelle größtenteils von Methanol. Inzwischen setzten sich auch Akkuantriebe immer mehr durch. Doch die Gewichtsgrenze liegt bei ungefähr zehn Kilogramm. Danach sind Verbrenner-Motoren effektiver.
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Der Verein MSC Sperber hat über 50 Mitglieder. Laut der Homepage treffen sie sich regelmäßig, hauptsächlich samstags und sonntags. Selbstverständlich sind Zuschauer und Gäste immer herzlich willkommen. Für Interessierte besitzt der Verein diverse Schulungsmodelle. Mit ihnen kann jeder mal ausprobieren, ob Modellflug ein passendes Hobby sein könnte. Für eine solche Übungsstunde ist allerdings eine vorherige Terminabsprache erforderlich.