Hochzeit des Jahres: Gerhard und Siglinde

Orte zum Heiraten gibt es viele. Am Nikolaustag geben sich zwei Bewohner des Pflegeheims Lohne das Ja-Wort.

Von Andree Wächter

Hochzeit des Jahres: Gerhard und Siglinde Rüther

Kind

Am 6. Dezember hat der Nikolaus für Gerhard Rüther und Siglinde Pfeiffer statt einer Rute zwei Ringe gebracht. Das Besondere an ihrer Hochzeit: Sie heirateten im Pflegeheim Lohne. Dort haben sie sich auch kennengelernt. „Ich habe sie im Saal gesehen und war sofort hin und weg“, sagt der 63-Jährige. Allerdings hatte er „Muffensausen“, sie anzusprechen. Als der erste Kontakt hergestellt war, merkten beide, dass sie sich gut verstehen. Auch bei Siglinde Pfeiffer war es „Liebe auf den ersten Blick“, so die 67-Jährige.

Im Lauf der Zeit wurde die Beziehung immer inniger. Pflegeheimbetreiber Marcus Kind ermöglichte das Zusammenziehen der beiden. Vor rund neun Monaten gab es dann den Heiratsantrag. „Dass zwei Bewohner heiraten wollen, habe ich in 26 Jahren auch noch nicht erlebt“, sagt Kind.

Es begannen die notwendigen Vorbereitungen. Dazu gehörte, Termine beim Standesamt und bei der Kirche zu machen sowie alle nötigen Unterlagen zusammenzustellen. Die Herausforderungen: Standesamtliche- und kirchliche Trauung sollten an einem Tag stattfinden und beides sollte im Landhaus Lohne stattfinden. Mitarbeiter der Pflegeeinrichtung haben Standesbeamte und Pastor davon überzeugen können, diesen Außentermin wahrzunehmen.

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Kind

In den vergangenen Tagen haben die Mitarbeiter des Landhauses Lohne eine Girlande gebunden und Blumen gebastelt. „Die Girlande hängt auch schon seit einigen Tagen“, sagt Marcus Kind. Und weiter: „Es soll alles so sein, wie man es von einer Grünen Hochzeit kennt.“

Zwei Tage vor dem großen Tag war die Nervosität dem Hochzeitpaar anzumerken. „Die Ringe sind noch nicht da“, sagt der Bräutigam. Seine Nichte kümmerte sich darum. Am Morgen der Trauung waren die Ringe vor Ort und der Standesbeamte verheiratete Siglinde und Gerhard. Beide heißen nun mit Nachnamen Rüther.

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Am frühen Nachmittag war die kirchliche Segnung mit einem evangelischen Geistlichen. Im Anschluss waren alle Bewohner des Pflegeheims zu Kaffee und Kuchen eingeladen. „Wir richten alles festlich her“, versprach im Vorfeld Landhaus-Lohne-Chef Marcus Kind.